Flatmästerkapet – biggest flatcoated competition in the world
Norddeutschland ’15
Norway/Sweden ’15
Flatmästerkapet
Kosta/Sweden '15
9. August 2015
Viele haben mir schon vom grössten Workingtest der Welt ausschliesslich für Flatcoats erzählt. Und so kombinierten wir unsere Reise in den Norden mit der Teilnahme am diesjährigen Flatmästerkapet. Knapp 500 Flatcoats waren gemeldet für diesen zweitägigen Event in Kosta – im Süden von Schweden. Die meisten Teams kamen aus Schweden, Norwegen und Finnland; einige wenige kamen aus Deutschland oder anderen europäischen Làndern. Wir waren das einzige Team aus der Schweiz und mit Julia gab es auch nur zwei Almanza-Flatcoats. Ich hatte uns in der ‘Elite’ angemeldet, der höchsten Klasse. Wir waren erst am Sonntagmorgen an der Reihe, gingen aber schon am Samstagnachmittag hin, um uns ein paar Hunde aus den anderen Klassen anzuschauen. Es war alles sehr gut organisiert, nur waren alle Ansprachen auf schwedisch, so dass wir nicht viel verstanden haben. Das Gelände war sehr spannend, schade nur, dass sie es für die einzelnen Klassen nicht gewechselt haben, genug Platz wäre ja gewesen. Bewertet wurden die jeweils fünf Aufgaben von fünf skandinavischen Richtern.
Heidrun war am Nachmittag zu uns gestossen. Sie hat uns auf ihrem Weg zum Nordkap besucht und uns bei unserem Vorhaben, am nächsten Tag gut abzuschneiden, unterstützt.
Am Sonntagmorgen ging’s dann los. Mit der Startnummer 533 hatte ich noch genügend Zeit, um mir die Aufgaben anzuschauen. Es gab viele ‘Markierungen’ und es wurde ganz wenig ‘gehandelt’, wenn überhaupt. Ich hatte mich noch mit einem Richter unterhalten und sie mögen es wirklich nicht, wenn man auf eine ‘Markierung’ ‘handelt’ und es kostet einige Punkte. Und wenn man dann irgendwo ‘handelt’, muss es funktionieren, sonst kommt der Hund zurück. Prinzipiell ist der Ansatz gut, funktioniert nur nicht immer. ;o) Gerade bei Julia war ich mir nicht sicher, wie gut sie markieren würde…
Es klappte aber ganz gut bei der ersten Aufgabe – eine ‘Doppelmarkierung’. Man konnte den Hund im Fallbereich nicht sehen, aber ich glaube Julia war bei beiden immer ganz gut im Bereich und kam auch schnell zum Erfolg. Es gab nette Worte vom Richter und Applaus von den Zuschauern. Die zweite Aufgabe war eine ‘Markierung’ über Wasser. Der Hund musste zweimal durch’s Wasser schwimmen und man konnte den Hund schlecht sehen. Zuvor hatten wir einige Hunde beobachtet, die zu kurz waren und ohne Dummy zurück mussten. Ich habe Julia ein-, zweimal ‘gepushed’, bis ich hörte, dass sie auch über den zweiten Wasserkanal schwimmt. An Land hab ich sie dann wieder gesehen – sie war zu weit links, also hab ich sie rechts rüber geschickt und sie da im Bereich gehalten, bis sie das Dummy fand. Die dritte Aufgabe, eine ‘Markierung’ im Wald – lief auch gut. Bei der vierten gab’s ein ‘Blind’ im Wald mit zwei ‘Verleitmarkierungen’ in einem engen Winkel. Leider hatten wir da viel Pech und holten uns eine sehr unglückliche 0, obwohl Julia die Dummies gut gearbeitet hat. Bei der fünften Aufgabe gab es einen ‘Walk-up’ zu zweit mit ‘Markierung’ und langem ‘Blind’ in schwierigem Gelände. Beide Hunde hatten die ‘Markierung’ sehr schnell, doch der andere Hund konnte nicht auf’s ‘Blind’ ‘gehandelt’ werden und auch vorher kamen schon einige Hunde ohne das ‘Blind’ zurück. Julia hatte eine gute Linie, ging dann aber rechts weg und es war schwierig sie da wieder weg zukriegen. Ich wollte dieses ‘Blind’ aber unbedingt noch reinkriegen und so hat’s dann auch geklappt.
Ich war ziemlich enttäuscht, über diese blöde 0, denn ohne, hätten wie es eventuell in’s Finale geschafft, unter die besten 5 Flatcoats. Das Finale am Nachmittag war spannend. Es gab viele Zuschauer und die Finalisten jeder Klasse wurden über Lautsprecher angesagt. Die Finalaufgabe der ‘Elite’ wäre uns gut gelegen, denke ich. Es gab ein Treiben als Verleitung und dann musste ein sehr weites ‘Blind’ gearbeitet werden. Ich hätte Julia bestimmt da hingekriegt! ;o) Von den Finalisten schafften es nur drei, zwei davon nur ganz knapp. Ich hätte es mir vor allem für Ragnhild gewünscht, ein besseres Resultat, hatte sie sich doch bei unserem Besuch so gefreut, dass wir teilnehmen. Aber so reichte es eben nur für den 25. Platz (punktgleich mit dem 15. Platz). Trotzdem habe ich mich gefreut, dass wir alle Aufgaben lösen und ganz gut mit den besten Flatcoats aus dem Norden mithalten konnten!
[15. August 2015, Sven Bosshard]