Nach unserem bescheidenen Erfolg in Lech/Österreich (knapp bestanden) – dafür mit zwei anschliessenden wunderbaren Trainingstagen mit Birgitta Staflund-Wiberg aus Schweden – sind wir gestern in Silvaplana Intermediate gestartet. Ich finde Silvaplana bietet eines der schönsten Workingtestgelände in der Schweiz und daher habe ich mich sehr gefreut, da starten zu können; auch wenn wir mal wieder sehr früh losfahren mussten, 5 Uhr oder so. Gerichtet wurde der Workingtest von Henny Marcussen (D), Carsten Schröder (D), Ronnie Farelly (IR) und Declan Boyle (IR). Das wunderschöne Gelände mit Hügeln, Hängen, unterschiedlichen Bewüchsen – von Farn bis Binsengras – mit Wald, offenen Flächen, Sumpf, Wasser und Holzstegen war anspruchsvoll und die Aufgaben waren es auch. Carsten meinte dazu frech schmunzelnd: “Na ja, einfach war gestern….!” ;o)

Begonnen haben wir am Wasser: Ein weites ‘Blind’ in einem etwa 90°-Winkel zum Wasser wurde beschossen und anschliessend eine ‘Markierung’ in den Weiher. Zuerst musste man das ‘Blind’ holen. Auf halbem Weg, hatte es einen Holzsteg, der überwunden werden musste. Viele Hunde gingen dabei im Gelände verloren oder es zog sie an’s Wasser. Ich nahm mir vor, es besser zu machen. Ich schickte Julia mit voller Überzeugung auf das ‘Blind’ und “pushte” sie über den Steg. Sie hielt die Linie und mit einem kurzen Stopp- und Suchensignal nahm sie schön Witterung auf und fand das Dummy. Henny nickte mir zu und wir gingen zum zweiten Teil über. Ich schickte Julia auf die Markierung im Wasser. Sie nahm das Wasser etwas zaghaft an, aber das war schon in Ordnung – es hatte da überall Schilf und die Einstiegsstelle war etwas unübersichtlich. Ich musste sie dann nochmals etwas “pushen”, da sie dem Schilf entlang schwamm und die Linie etwas verlor. Henny nickte mir wiederum zu. Nach der einwandfreien Abgabe gratulierte mir Henny und meinte, dass ich gute Karten habe mit diesem Hund. :o) Das freute mich natürlich sehr! Zum einen, weil wir vor knapp einem Jahr im Eigental bei Henny nicht gerade super Punkte erzielen konnten, zum anderen weil wir trotz – oder eben gerade wegen – unserem ‘Handling’ mit Abstand und als einziges Team bei dieser Aufgabe 20 Punkte bekamen. :o)

Weiter ging es bei den irischen Richtern mit beschossenen ‘Blinds’ – das eine lösten wir ganz gut (18 Punkte), beim anderen verlor Julia ganz am Schluss trotz “pushen” die Linie und ich musste sie einweisen (12 Punkte).

Bei Carsten gab es dann die “Knacknuss” zu lösen: ‘Markierung’ auf einem Hügel, links nahe daneben ein beschossenes ‘Blind’ und weiter links ein weiteres beschossenes ‘Blind’. Das Gelände war unwegsam und die Distanzen ganz schön weit. Die ‘Markierung’ hatte Julia nicht auf den Punkt, aber mit etwas Unterstützung, fand sie schnell. Dann beim ‘Blind’ musste ich ziemlich lange ‘handeln’, weil Julia von der Linie abkam und immer wieder zur Fallstelle der Markierung wollte. Zudem dachte ich, das ‘Blind’ sei etwas weiter hinten. Na ja, nachdem Carsten meinte “letzter Versuch” ging’s dann und wir entkamen knapp der Null. Das letzte ‘Blind’ war dann wieder problemlos und so gab es doch noch 14 Punkte.

Die letzte Aufgabe – auch bei Carsten – wurde immer von zwei Teams gearbeitet, eine ‘Markierungen’ für jeden Hund und nach dem ersten Durchgang wurden die Plätze getauscht. Die ‘Markierung’ hatte Julia leider etwas verloren, dafür hatte sie das Memory punktgenau (16 Punkte).

Wie ich schon bei den letzten Workingtests festgestellt habe, wird ‘Lining’ – auch in schwierigem Gelände – immer wichtiger und daran werden wir weiter arbeiten. Zudem brauchen wir noch etwas Erfahrung, um Konstanz bei den Aufgaben zu gewinnen – aber wir haben ja noch viel Zeit.

Und es kommt immer besser; so konnten wir bereits auf den 5. Platz bei 15 Teams vorrücken. Mit 80/100 Punkten haben wir zwar wieder knapp ein “sehr gut” verpasst, aber ich bin sehr zufrieden und habe mich gefreut, dass Julia als “bester Flat in ihrer Klasse” so schön arbeitete. :o)

Renata hat ein paar coole Bilder und ein Video (Aufgabe 1 am Wasser) mit ihrer neuen Kameraausrüstung gemacht.

[24. September 2012, Sven Bosshard]