…und Training in Andermatt
Sulzbach-Rosenberg/Germany ’13
San Gimignano/Italy ’13
WRCI Cup
Niviano di Rivergao/Italy
18.-20. Mai 2013
“It’s a very difficult class!” – meinte Maurizio bei der Begrüssung, als wir uns für den Workingtest in der ‘Novice-Class’ anmeldeten (in Italien ist ‘Novice’ gleichzusetzen mit ‘Intermediate’ und kommt vor der ‘Open-Class’). 400km sind wir in den Süden gereist – wieder mit Zwischenstop in Caslano – diesmal aber in sehr angenehmer Begleitung von Nicole mit ihren ‘Flatcoats’ Gioia und Seya. :o) Na ja “we will try our best”, antworteten wir lächelnd. ;o)
Der vom Working Retrievers Club Italia (www.workingretrieversclub.it) organisierte Workingtest wurde von Bruno Julien (F), Petra Loidl (A), Francesco Gision (IT) und Sergio Franchi (IT) auf einem Landgut mit spannendem Gelände in Niviano di Rivergaro gerichtet.
Die erste Aufgabe stellte uns Bruno Julien auf einem Feld mit hohem Bewuchs: ‘2er-Walk-up” mit zwei anspruchsvollen ‘Markierungen’. Wir liefen die Aufgabe mit Nicole und Gioia. Julia ging sauber am Fuss und ‘markierte’ gut. Beim einen ‘Mark’ war sie etwas aus dem Bereich, ich konnte sie aber wieder gut in das Gebiet bringen und sie fand das Dummy. Die zweite ‘Markierung’ war einwandfrei. Da auch Gioia ihren Teil super löste, meinte Bruno dann nur: “It was too easy for you!” :o)
Bei der zweiten Aufgabe bei Petra Loidl – ‘Memory’ und ein kleiner ‘Drive’ – war jagdnah gestellt und gefiel uns ebenfalls ganz gut.
Die dritte Aufgabe fand am Wasser statt. Ein beschossenes ‘Blind’ musste über einen Teich gearbeitet werden, vor einer ‘Verleitmarkierung’ 90° davon an Land. Mit zwei-, dreimal ‘pushen’ ging Julia schön über den Teich und fand das ‘Blind’ gut – die ‘Verleitmarkierung’ arbeitete sie sehr schnell.
Die vierte und letzte Aufgabe fand in sehr hohem Bewuchs statt. Gerade aus – und auch nicht ganz nah – sah man einen Baum, bei welchem ein ‘Blind’ beschossen wurde. Unmittelbar danach fiel ein zweiter Schuss und von rechts nach links wurde über die Linie zum ‘Blind’ eine ‘Markierung’ geworfen – der Winkel betrug ca. 45°. Das Gelände fiel zur ‘Markierung’ hin ab und man konnte den Hund sehr gut darin verlieren. Der Richter meinte, er möchte das ‘Blind’ zuerst – wäre hätte das gedacht. ;o) Für mich war klar, der Hund brauchte eine gute Linie zum ‘Blind’, so dass er nicht plötzlich zur ‘Markierung’ abdriftet. Ich drehte Julia also klar von der ‘Markierung’ weg, richtete sie sauber auf’s ‘Blind’ aus und schickte sie mit einem meiner besten ‘Voran-Kommandos’. Sie hatte eine super Linie – die beste meinte der Richter – ging aber kurz vor dem Baum rechts weg, wo ich sie nicht mehr sah. Sie kam dann aber zurück und ich konnte sie sauber stoppen und zurück schicken, wo sie dann das ‘Blind’ fand. Weil ich mich so auf das ‘Blind’ konzentrierte, vergass ich die genaue Position der ‘Markierung’ und so schaute ich einfach wo Julia hinschaute, vertraute ihr und schickte sie dahin. Sie wusste noch ganz genau wo die ‘Markierung’ war. :o)
Nach einigen netten Gesprächen mit den italienischen – zum Teil bereits bekannten – Retrieverleuten und einem unerwarteten Stechen, landeten wir auf dem 4 Platz bei 19 Teams in unserer Klasse, mit 68/80 Punkte und einem “molto buono”. :o) Über das gute Resultat und dass wir mit den wenigen, aber guten italienischen ‘Flatcoats’ mithalten konnten, freute mich sehr – aber auch, dass Seya in der “Beginners-Class” ebenfalls den 4. Platz erreichte.
Am Sonntagmorgen ging es auf unserem Trip weiter nach Andermatt, wo wir 1.5 Tage in einer kleinen Gruppe zusammen mit Regula Ryter trainieren konnten. Am Morgen war das Wetter ziemlich garstig, aber ab Mittag kam die Sonne und es wurde richtig toll. Wir hatten zwei Werfer/Schützen und konnten so im anspruchsvollen Alpin-Gelände gutes ‘Lining’ – auch über mehrere Bergbäche – trainieren. Und das in wirklich lockerer und fröhlichen Atmosphäre. Wir hatten starken Wind und wenn man den Hund auf der richtigen Windseite schickte, konnte man wunderschön beobachten, wie die Hunde in den Wind stachen. Julia war gut drauf und die ‘Retrieves’ machten viel Spass.
[21. Mai 2013, Sven Bosshard]