our first workingtest: Lakeland-Trophy
Lakeland-Trophy
Meienried
27. März 2011
Gestern haben Julia und ich an unserem ersten Workingtest teilgenommen und sind in der Einsteigerklasse gestartet. Wir waren in der Gruppe 1, Startnummer 3 und wurden von Renata begleitet.
Aufgabe 1 + 2 (Guy Matter – CH)
Die Aufgabe fand am Wasser statt. Zuerst gab es eine Markierung auf eine hochbewachsene Wiese, die aber noch nicht geholt werden durfte. Wir drehten uns um Richtung See, wo es eine Markierung ins Wasser gab, die Julia zuerst holen durfte. Die Aufgabe hat sie perfekt gelöst, auch liess sie das Dummy beim Ausstieg nicht fallen (dank Unterstützung mit Doppelpff) – 20 Punkte (Maximalpunktzahl). Da hat sich das kurze Intensiv-Wassertraining die letzten paar Woche gelohnt – Julia kann schwimmen. :o) Dann ging es zurück zur ersten Markierung und ich schickte sie auf das Memory. Sie schoss drüber hinaus und ich hab mir blöderweise die genaue Fallstelle auch nicht merken können. Sie kam aber wieder ins Suchengebiet zurück, trotzdem hatte sie Mühe, so dass sie dann plötzlich neben mir stand, ich sie dann aber nochmal schicken durfte. Sie hat schön gesucht, auch wenn es etwas dauerte kam sie schlussendlich zum Erfolg und kam mit dem Dummy zurück. Es reichte noch für 10 Punkte. Wir werden wieder mehr Markings und Memories üben, ich muss mir die Fallstelle selber besser merken und bei der Fallstelle den Suchenpff einsetzen, wenn sie ein Memory oder allenfalls ein Blind holen muss, dieses relativ nahe liegt und sie mit ihrer Power die Tendenz hat weit zu gehen.
Aufgabe 3 + 4 (Marianne Walheim – D)
Wir sind in den Wald verschoben, wo es als erstes eine kleine Suche gab. Das Suchfeld war wirklich sehr klein und die Dummies lagen alle am Rand. Julia ging erst zu weit, kam aber schön auf den Doppelpff zurück und nahm die Suche wieder auf. Ich ging an der Linie auf und ab um sie zu animieren. Sie hat ununterbrochen gesucht und brauchte mir alle 4 geforderten Dummies, die z.T. auch noch leicht vergraben waren. „Das war eine sehr schöne Suche“ meinte die Richterin – Maximalpunktzahl 20. Wir werden wohl auch weiter die Verlorensuche nicht (!) üben. ;o) Bei der nächsten Aufgabe musste ich Julia am Weg hinsetzen ein Dummy hinter einem Baumstamm fallen lassen, zurück gehen und sie schicken. Ist eigentlich kein Problem. Blöderweise muss ich beim zurückkommen eine etwas zu ernste Miene gezogen haben, so dass sie kurz weghüpfte. Ich ignorierte es und sie kam schön in’s Fuss – na ja, hat sie noch nie gemacht, aber ich hab vielleicht auch noch nie so doof drein geschaut. Dann schickte ich sie und sie fand das Dummy auch gleich. Dann mussten wir uns umdrehen und ein paar Schritte Fussarbeit zeigen, was nicht ganz einfach war, da es wirklich nur ca. 4, 5 Schritte waren. Dann wieder umdrehen und in der Zwischenzeit wurde ein “Blind” hinter dem Baumstamm gelegt, an die selbe Stelle. Ich schickte sie auf die Stelle und unterstützte sie mit dem Suchenpfiff, trotzdem ging sie nach hinten hinaus, irgendwas muss sie da abgelenkt haben. Ich könnte mir vorstellen, dass die Richterin sie verloren glaubte, aber ich zog alle Register: Ich versuchte sie zu stoppen, was nicht klappte und so im Nachhinein eigentlich auf doof war. Dann pfiff ich sie zu mir und beim ca. 2. Versuch kam sie dann auch angerast. Ich konnte sie gleich noch beim Baumstamm stoppen und rüber schicken und dort wieder stoppen. Na ja, sie war jetzt vor dem Baumstamm anstatt dahinter, sass aber super. Also ein Voran über den Baumstamm. Hat sie perfekt gemacht und den Dummy dann dort auch gleich gefunden. Man hätte die Aufgabe sicher auch schneller lösen können, aber ich fand es toll wie ich die Julia zur Fallstelle zurück dirigieren konnte und sie zum Erfolg kam. So gab ich dann auch das Dummy mit einem Lächeln der Richterin zurück und bekam ein Lächeln mit 13 Punkte zurück. Wir werden sicher weiter die Basics übern, Fuss und auch das Missverständnis mit dem Sitz. Sonst fnde ich, haben wir die nicht ganz einfache Aufgabe ganz gut hingebogen.
Aufgabe 5 + 6 (Martin Kuse – D)
Martin hat uns gleich erkannt und schaute sich Julia ganz genau an, schliesslich ist sie ja die Schwester von Miia, seiner jungen Hündin. Zuerst gab es eine Markierung mit Schuss. Julia sass still, ging schön raus und suchte. Ich hab die Markierung einfacher eingeschätzt als sie tatsächlich war, denn sie flog in einen Graben. Ich pfiff sie dann etwas zur Fallstelle, als sie wieder etwas weit ging, was unnötig war, wie Martin meinte, denn sie suchte ja eigentlich. Wir bekamen 19 Punkte. Die letzte Aufgabe bestand aus einem Stück Fussarbeit während auf der Seite Schüsse fielen. Ich konnte Julia gut zum Schuss und auch wieder davon weg richten. Dann durfte ich sie schicken. Sie ging auch, bis sie ziemlich nahe bei einem der Schützen stand. Und dann bellte sie los – super! Sie fand die Typen vorher schon komisch, die da so mit Gewehr durch den Wald schleichen. ;o) Ich durfte ihr dann das Dummy zeigen und sie nochmals schicken. Hat dann gut funktioniert und auch beim zweiten Mal schicken ging sie raus, war dann aber etwas zu weit rechts. Ich konnte sie dann aber mit dem Suchenpff zurück ins Gebiet locken, wo sie dann zum Erfolg kam. Es war eine sehr gute Erfahrung und gab uns 17 Punkte. Bei Markierungen werde ich sie wieder etwas selbständiger arbeiten lassen und versuchen die Situation mit den Schützen/Jäger nachzustellen, um die Unsicherheit zu beseitigen, falls das nicht gerade so ein Phase ist, was ich mir gut vorstellen könnte.
Klar wurde ein oder vielleicht auch beide Augen bei diesem Einsteigertest zugedrückt und trotzdem bin ich ein bisschen stolz auf den 4. Rang, mit 99/120 Punkten. Zumal viele der anderen 10 Teilnehmern schon mal gestartet sind und z.T. auch schon viel ältere Hunde haben, Julia war die zweit jüngste. Ich fand es eine sehr gute Erfahrung für uns beide, die uns auch sicherer gemacht hat. Es hat mir auch gezeigt, dass unser Training gut ist und mir auch neue Ideen gegeben, aber hat es mir auch wieder gezeigt, wie wichtig die Basics sind. Die Puzzelteile fügen sich allmählich zusammen.
Vor allem hat es auch Spass gemacht und darum geht es ja. Die Aufgaben waren schon auch anspruchsvoll und ich persönlich fand es toll, dass wir alle hingekriegt haben, auch wenn nicht alles von Anfang an perfekt gelaufen ist und es doch die eine oder andere Überraschung gab. Aber wir haben aus jeder Situation das beste gemacht und ich habe versucht Julia zu unterstützen, mit so viel Hilfe wie sie brauchte – und sie hat sie super angenommen! Ich glaube da habe ich mir den wertvollen Leitgedanken meiner Trainerin Helene Leimer sehr zu Herzen genommen. Für mich war es ein tolles Teamwork.
So waren wir am Abend dann auch alle drei hundemüde und konnten auf einen schönen Tag in Meienried (BE) zurückblicken.
[27. März 2011, Sven Bosshard]