Dieses Wochenende fuhren wir über den verschneiten Flüelapass nach S-chanf, wo dieses Jahr bereits im Frühling der ‹Swiss Classic› Workingtest am Samstag und Mock Trial am Sonntag statt fand. Gerichtet wurden die Prüfungen von John Pedersen (DK), Walter Mygil (DK) und Herbert Kaserer (AUT) in einem neuen, sehr spannenden Gelände.

Am Samstag startete ich mit Julia in der Open und sie war bis auf ein schwieriges ‹Blind› sehr genau und wir lösten die Aufgaben wirklich toll. Ich erreichte mit ihr den sehr guten 3. Platz – nur 3 Punkte hinter dem Siegerteam.  Am Sonntag beim Mock Trial waren die ersten ‹Retrieves› eigentlich auch ganz gut, aber beim letzten sehr weiten ‹Blind›, hörte sie zu wenig gut und sie, wie auch ein weiterer Hund, wurden ‹ge-eyewiped›. Schade – wir erhielten noch ein «gut».

 Ja und da war ja noch die kleine Johanna. Eigentlich hatte ich noch nicht vor mit ihr zu starten, aber da es nicht viele Anmeldungen hatte bei den Mock Trials und ich ‹trialen› sehr mag, entschied ich mich spontan dazu, sie beim Novice Trial einzuschreiben. Eigentlich ist sie dafür mit ihren knapp 14 Monaten noch etwas jung und als erste Prüfung gleich an einem Novice Trial starten? Aber ich war überzeugt, dass es eine gute Erfahrung werden würde und ich war auch jederzeit bereit, sie aus dem Trial zu nehmen, würde ich merken, dass es zu viel für sie wird. Wir waren die Startnummer 6 und als wir beim ‹Walk-up› in die ‹Line› kamen, musste sie ziemlich lange auf ihren ersten ‹Retrieve› warten. Aber sie hat das super gemacht, war schön ruhig und hat alles genau beobachtet. Ihren erste ‹Markierung› hat sie dann auch super rein geholt. Der zweite ‹Retrieve› war ein ‹Blind›; sie hatte eine gute Linie, stoppte schön und fand das Dummy schnell. Der dritte ‹Retrieve› war eine weite, von der Distanz her sehr schwierig einzuschätzende ‹Markierung› und ich war gespannt, wie sie das lösen würde – sie hat einen super Job gemacht und kam schnell mit dem Dummy zurück. Nach einer Pause ging’s weiter mit ‹Blinds› im Wald. Auch das hat sie gut gelöst und bei der letzten ‹Markierung› musste sie sich zwar etwas einsuchen, blieb aber schön im Bereich bis sie das Dummy fand. Klar war alles noch sehr neu und sie muss sich noch an so einiges gewöhnen, zum Beispiel immer schön neben mir zu sitzen (sie war zwar immer am Fuss, aber stand manchmal auf bzw. wollte sich nicht gleich hinsetzen und da musste ich sie ab und zu dran ermahnen) – aber dafür hat sie auch noch Zeit. Cool war auch zu sehen, wie sie lernte alle Schützen zu beobachten. Das hat sie wirklich sehr gut gemacht und so konnte sie den Trial mit sieben Hunden (als jüngste) gewinnen – ihre erste ‹Competition›. ;o) Aber nun: «Back to Basics»!

[15. Mai 2017, Sven Bosshard]