Dieses Wochenende waren wir in Bologna an den ‘Working Days’ welche vom WRCI (Working Retrievers Club Italy) organisiert wurden. Wieder mit dabei war Claudia mit Duchess. Am Freitag sind wir los und kamen erst recht spät an – zum Glück gibt’s in Italien auch um 23:00 noch was zum Essen, zumindest Pizza bekommt man dann noch. ;o)

Das Training auf einem relativ offenen, hügligen, schönem Gelände wurde von Stefano Martinoli geleitet. Ich war sehr gespannt darauf, denn Stefano’s Ruf eilt ihm voraus. So hab ich schon viel von ihm und seinen Trainings gehört.

Nach einem kurzen ‘Walk-up’ für die ersten paar Hunde ging’s dann auch gleich an’s Wasser, wo es einen ‘Drive’ gab. Julia war ‘steady’ und nach einem ersten ‘Wasserretrieve’ sollte man den Hund über’s Wasser auf die andere Seite auf ein ‘Blind’ schicken. Julia hat es gemacht und da auch Claudia mit Duchess ihre Aufgabe gelöst hat, waren wir dann plötzlich nicht mehr so die Aussenseiter und konnten schlussendlich ganz gut mit den Labradoren mithalten. ;o) Wir bekamen auch immer mal wieder ein Kompliment von den anderen Teilnehmern. Mit wirklich sehr anspruchsvollen ‘Field Trial’ Situationen ging es dann weiter. Julia war gut ‘handlebar’ und es hat Spass gemacht mit ihr zu arbeiten.

Stefano ist ein Stratege und es war spannend seinen Erläuterungen zuzuhören. Was er erzählt hat, macht Sinn und vielleicht wird mit der eine oder andere Tip im ‘Field Trial’ mal nützlich sein.

Wir trainierten bis das die Sonne schon tief am Horizont stand, so dass wir am Abend dann auch wirklich müde waren. Übernachtet haben wir in einem schönen Agriturismo, aufstehen mussten wir früh.

Am zweiten Tag hat Julia nicht mehr ganz so gut gehört und ich musste ein-, zweitmal rausrennen. Vor allem, als ich sie hätte stoppen sollen, da wo Stefano kurz vorher Wachteln ausgesetzt hat. “It’s a hunting situation with live game on the ground.” ;o) Wir konnten den Tag dann aber mit einem sauberen ‘Retrieve’ abschliessen, wo Julia gut stoppte und die Richtung korrekt annahm.

Stefano meinte gegen Ende des Tages, dass Julia ein wirklich guter Flatcoat ist, aber ich wohl manchmal zu wenig hart sei. “But she is your love, right?” – meinte er lächelnd. Das war wohl das schönste Kompliment, dass er mir machen konnte – und so lächelte ich nickend zurück.

Leider wurde die Stimmung am Schluss durch ein absolut deplatziertes und gegenüber seinem Hund respektloses Verhalten eines Teilnehmers etwas getrübt. Es hat mir aber gut aufgezeigt, zu was gekränkter Stolz und Arroganz führen kann. Eine Szene die in einer gesunden Mensch-Hund-Beziehung keinen Platz finden sollte.

Wir haben uns dann auf den Heimweg gemacht und ich werde die beiden erfahrungsreichen Tage gut in Erinnerung behalten.

[07. September 2015, Sven Bosshard]