– jüngster Hund, gute Leistung –
Workingtest Heart of Switzerland
Eigenthal
29. Oktober 2011
Gestern starteten wir im luzernischen Eigenthal am Morgen mit der Startnummer 22 an einem weiteren Novice-Workingtest. Das schöne Gelände kannten wir bereits vom Vorjahr, als wir als Zuschauer dabei waren. Na ja, der Hinweis der Prüfungsleitung bei der Begrüssung, dass jedes Vorgehen des Hundes als Einspringen gewertet wird und die Tatsache, dass Julia beim Warten nicht ganz so still war, wie ich es mir von ihr gewohnt bin, war nicht gerade beruhigend – aber ich liess mich nicht verunsichern, schliesslich haben wir ja viel geübt. ;o)
Aufgabe 1 (Anja Helber – D)
Anja Helber begrüsste uns sehr freundlich und erklärte uns die Aufgabe. Es gab einen Walk-up bis eine Markierung fiel am Hang gerade aus von uns, dann eine weitere Markierung über den Bach. Wir konnten selber entscheiden, welche Markierung wir zuerst arbeiten möchten. Julia war zwar sehr aufgeregt und fixierte den Schützen am Hang schon sehr schnell, lief aber schön am Fuss, machte keine Anzeichen einzuspringen und liess sich auch gut zur zweiten Markierung auf der anderen Seite des Baches drehen. Ich schickte sie zuerst auf diese, das sie die andere bestimmt gut im Memory hatte, diese schwieriger war und wir so noch beide wussten wo sie war. Julia ging gut über den Bach, die Böschung hoch, lief dann aber an der Markierung vorbei, so dass ich sie zurückpfeifen musste. Dann fand sie aber das Dummy, kam durch’s Wasser zurück und gab sauber ab. Dann schickte ich sie auf das Memory und unterstützte sie, bevor sie den Hang hoch ging, mit einem weitere “Voran”. Als sie im Zielgebiet war, gab ich einen kurzen Suchenpfiff – so fand sie schnell und kam zurück. Die Richterin meinte ich hätte etwas viel unterstützt, mit der Pfeife und dem zusätzlichen “Voran”. Vielleicht wäre sie auch ohne Hilfe direkt zum Zielgebiet, vielleicht wäre sie aber auch davor hängengeblieben. Ich wollte auf Nummer sicher gehen. Wir bekamen aber trotzdem für die sehr gute Arbeit 17 Punkte.
Aufgabe 2+3 (Henny Marcussen – D)
In einem Waldstück gab es wieder nach einen kurzen Walk-up zwei Markierungen zu holen, dann eine Suche in einem etwas wage definierten Gebiet als weitere Aufgabe. Julia lief gut am Fuss. Die Markierungen waren ziemlich kurz und Julia lief so schnell los, dass ich sie mit der Pfeife das eine Mal auf der Markierung halten und das andere Mal zur Markierung zurückpfeifen musste. So hatten wir die Dummies schnell. Auch hier hätte sich der Richter etwas mehr Selbständigkeit des Hundes gewünscht, aber ich kenne meinen Hund besser, meinte er. Da hat er Recht – die wäre weit über die Markierung raus gerannt. Wir bekamen auch hier 17 Punkte. Bei der Suche liess ich sie dann etwas selbständiger arbeiten, da ich ja auch selber nicht wusste wo die Dummies genau liegen. Wenn sie zu weit nach hinten ging, konnte ich sie mit dem Komm-Pfiff eigentlich gut zurückholen, aber anscheinend war sie jeweils etwas zu weit rechts aus dem Gebiet. Das erste Dummy hatte sie bald, beim zweiten ging’s etwas länger. Der Richter wurde langsam etwas nervös, aber ich blieb dran, bis sie auch das fand. Okay, sie träumte schon etwas herum und hat nicht so schön gesucht wie sonst, aber dass es nur noch 10 Punkte gab, war schon etwas schade.
Aufgabe 4 (Peter Burton – GB)
Bei Peter Burton gab es eine einfache Markierung über den Bach zu holen. Eigentlich alles kein Problem, die Markierung war auch hier etwas kurz und ich holte Julia drauf zurück, als sie weiter gehen wollte. Das war aber hier okay und wir bekamen 19 Punkte, da sonst alles stimmte inklusive Abgabe. Einzig als der Schuss fiel, rutschte Julia ca. 5cm vor und wir wussten bis zur Rangverkündung nicht, ob das nun schon ein Einspringen war und wir deswegen eine 0 bekamen – wäre aber schon etwas speziell gewesen.
Aufgabe 5 (Pieter Rooijakkers – NL)
Wir liefen einen Walk-up und nach einen kurzen Stück fiel ein Schuss mit Markierung auf einer Wiese, dann liefen wir weiter über eine Brücke und es fiel in einem Waldstück eine Markierung, auch wieder relativ kurz. Ich schickte Julia zuerst auf diese, auch hier ging sie drüber hinaus, doch mit dem Komm-Pfiff konnte ich sie auf das Dummy zurückholen und sie brachte es mir sauber zurück. Dann schickte ich sie über’s Wasser – auf der Wiese bekam sie Witterung vom Dummy, fand schnell und kam auch schnell über die Brücke zurück, was gemäss Richter auch gut war so. Wir erzielten bei dieser schönen letzten Aufgabe 16 Punkte.
Basics wurden abgefragt, was ich gut und wichtig finde und durch gutes Training konnten wir da auch schon sicher werden. Vielleicht waren die Aufgaben teilweise etwas ähnlich und man hätte das tolle Gelände noch besser nutzen können, aber es war alles gut organisiert und wir hatten einen guten Tag bei wunderschönem Herbstwetter. So sind auch ein paar gute Bilder entstanden, als die Sonnenstrahlen die Herbstfarben aufweckten.
Diesmal hat es nicht ganz so gut gepasst – Julia ging bei den Markierungen immer etwas zu weit, war nicht so bei der Sache bei der Suche und ich habe vielleicht ein bisschen zu sehr auf die sicheren Karten gesetzt. Zudem ist es auch nicht einfach, immer das zu zeigen, was die einzelnen Richter sehen möchten. Während die einen präzise schnelle Retrieves sehen wollen, hätte man hier vielleicht den Hund selbständiger arbeiten lassen sollen. Ich weiss aber nicht, ob das in unserem Fall besser gekommen wäre und ich will mich ja auch nicht für die jeweiligen Richter verbiegen. Für mich hat’s gestimmt, Julia’s konstante Leistung gefällt mir sehr und wir konnten auch diese Prüfung erfolgreich beenden; auf dem 15. Platz bei 34 Teams mit einem “gut” und 79/100 Punkten – und Julia war auch diesmal der jüngste Hund! :o)
Anscheinend sind wir auch noch einem Helfer/Trainer sehr positiv aufgefallen und wir haben Komplimente für die schöne Arbeit bekommen – vielleicht nimmt er uns ja mal mit nach England? ;o) Aber dafür haben wir noch Zeit und nun freuen wir uns auf unsere Trainingsferien in der Toskana, die Ende November auf uns warten! :o)
[30. Oktober 2011, Sven Bosshard]