«If you loose your dog out of sight, you will get a zero!»
– Walter Mygil
Bologna/Italy ’15
Masserano/Italy ’15
Cold Game & Workingtest
Silvaplana
11.-12. September 2015
Am Freitagmorgen sind wir los nach Silvaplana – auf dem Julierpass lag bereits etwas Schnee und entsprechend kühl war es dann auch als wir ankamen. Wir starteten am Gold Game Test in der Klasse B. Die Prüfung wurde von Carsten Schröder (D), Walter Mygil (DK) und John Juel Pedersen (DK) gerichtet.
Die ersten beiden Aufgaben waren während einem ‘Walk-up’ zu lösen. Leider zögerte Julia lange beim Aufnehmen der ersten beiden Fasane. Ansonsten hätte sie eine gute Linie gehabt zu diesen beiden ‘Blinds’ und liess sich gut im Bereich halten. Den Hasen danach schnappte sie sich schnell und auch die beiden Enten nahm sie gut auf, die es als ‘Markierungen’ gab. Es hatte viel Wind und Julia machte ihn sich zu nutze, lief also gut in den Wind und war so dann punktgenau auf den ‘Markierungen’.
Danach ging es an’s Wasser zu Carsten. Es gab ein langes unbeschossenes ‘Blind’ über den Silvaplanersee (da wo er relativ schmal ist). Auf der anderen Uferseite lag das ‘Blind’ dann aber noch ein gutes Stück weit links hinten vor einem Wäldchen. Julia hatte eine gute Linie über’s Wasser, aber drüben angekommen nahm sie mein ‘Handling’ nicht an und lief komplett falsch. Je mehr ich gepfiffen habe, desto weniger hörte sie. Sie bekam dann von weit her Wind und hatte die Ente. Hätte ich gewusst, dass wir bei der Aufgabe vorher eine Null bekommen hatten, wäre ich wohl zu ihr rübergeschwommen oder hätte zumindest mal rüber gerufen. ;o) Na ja, ich war dann nicht so “amused”. Dafür hatte sie dann die letzten beiden Aufgaben wieder sehr schön gearbeitet. Zwei ‘Markierungen’ und ein ‘Memory’ hatte sie auf den Punkt und beim ‘Blind’ hörte sie wieder einwandfrei und so hatte sie auch die letzte Ente sehr schnell.
Na ja, Kaltwild ist halt nicht immer so ihr Ding – vor allem ist sie sich ja nun zu genüge richtige Jagdsituationen mit frischem Wild gewohnt. Deshalb habe ich mir darüber auch nicht weiter Gedanken gemacht – mehr darüber, dass sie nicht auf mich hörte bei der Wasseraufgabe. Deshalb haben wir die Aufgabe dann am Nachmittag nochmals wiederholt, mit anderen Stellen und da liess sich sich dann wieder ganz gut ‘handeln’.
Vielen lief es nicht so gut und umso lustiger war es dann beim gemeinsamen Abendessen. Da wir alle müde waren, gingen wir früh schlafen.
Am Samstag fand der Workingtest statt, oben in meinem Lieblingsgelände – weil es einfach das schönste und spannendste ist. Am Morgen habe ich bei den ‘Novice’ geholfen. Nicole war dann so nett und hat mir Julia hoch gebracht, so dass wir dann gleich in der ‘Open’ starten konnten.
Die ersten beiden Aufgaben waren bei Carsten, eine ‘Markierung’ – man musste aber zuerst ein ‘Blind’ arbeiten, dann das ‘Mark’, dann eine Suche und am Schluss noch das letzte ‘Blind’. Bei letzten ‘Blind’ musste ich Julia ganz kurz ‘handeln’, sie nahm es gut an. Die anderen ‘Retrieves’ hatte sie super schnell. Wir bekamen 19 und 20 Punkte.
Dann ging es hoch auf das grosse Plateau zum langen ‘2er-Walk-up’. Auf die erste ‘Markierung’ musste ich Julia ‘handeln’, weil sie einen anderen Plan hatte. Bei der zweiten hatte sie etwas lange, bis sie das Dummy fand, war aber immer schön im Bereich. Der ‘Walk-up’ ging weiter und das Blind, und die lange ‘Markierung’ am Schluss war wieder perfekt und so erzielten wir 12 und 20 Punkte.
Von den anderen Teilnehmern hörten wir, wie schwierig die Aufgabe am Wasser sei. Ein beschossenes ‘Blind’ am Ufer entlang. Die Ideallinie führte über Land und dann durch’s Wasser auf eine kleine Landzunge, wo das ‘Blind’ lag. Die anderen meinten aber, alle Hunde liefen am Ufer entlang und da konnte man den Hund schnell verlieren. Genau das wollte der Richter nicht und hat dann auch sehr ausdrücklich erwähnt, dass wenn der Hund ausser Sicht ist, es eine fette Null gibt. “Jaja…” – dachte ich mir und schickte Julia los. Julia hatte die perfekte Linie und schwamm tatsächlich durch’s Wasser. Kam dann etwas zu früh an Land. Einmal stoppen und nach hinten rechts schicken – schon war sie auf dem Dummy. “Coole Linie, oder!?” – hab ich zum Richter gesagt und mich sehr gefreut. ;o) “Jaja…” – meinte er. Die letze Aufgabe war dann auf der Moorwiese – eine ‘Doppelmarkierung’, wobei sich die Helfer zwischendurch bewegten und so die ‘Markierungen’ zeitlich etwas auseinander lagen. Ich schickte Julia auf das zuletzt gefallene Dummy. Sie suchte sich ein, war dann aber etwas zu weit rechts und als ich sie stoppen und links schicken wollte, kam sie mit dem Dummy zurück. Ich blickte fragend zum Richter und auch der war ganz erstaunt. Da muss noch ein zweites Dummy gelegen haben! Er meinte es sei kein Problem. Das ‘Memory’ hatte Julia dann auf den Punkt. Wir bekamen 20 und 16 Punkte.
Ich freute mich sehr über unseren guten ‘Run’ und auch, dass Julia mit soviel Freude dabei war. Sie arbeitet wirklich gerne mit viel Wind und macht sich diesen auch zu Nutze. So platzierten wir uns im 3. Rang mit “sehr gut” und 107/120 Punkten an diesem anspruchsvollen Workingtest, mit wirklich spannenden Aufgaben, nur 3 Punkte hinter dem Siegerteam! :o)
Auch freute ich mich über den super ‘Open’-Einstieg von Nicole mit Gioia – sie erreichten den 6. Platz, gut gemacht!
Vielen Dank an Mitra von Bilderzirkus (www.bilderzirkus.ch), die nicht nur mit der Flinte gut geschossen hat.
[13. September 2015, Sven Bosshard]