– very well done at Intermediate Swiss Classic Workingtest –
Swiss Classic Workingtest
S-chanf
18. August 2012
Wie bereits vor einem Jahr sind wir gestern nach S-chanf gefahren zum Swiss Classic Workingtest. Damals war es unsere erster Workingtest in der ‘Novice’. Nun ein Jahr später sind wir bereits in der ‘Intermediate’, mit dem Vorteil, dass wir nicht ganz so früh los mussten, da wir erst am Nachmittag starteten. Die Aufgaben waren diesmal an anderen – nicht weniger guten – Stellen im schönen Gelände; was unverändert blieb: äusserst warme Temperaturen bei schönstem Sommerwetter, charismatische Richter mit spannenden Aufgaben aus England (und Guy Matter aus der Schweiz) und auch diesmal kamen wir – wohl nicht weniger müde wie letztes Jahr – erst um Mitternacht nach Hause. Auch diesmal fuhren wir am Morgen die schöne Passstrecke während wir am Abend dann “die Fähre” nahmen – oder war’s doch der Autozug? ;o) Es war ein langer Tag, der durch die diversen “Stechen” nicht unbedingt verkürzt wurde. Während es am Morgen noch die eine oder andere Diskussion gab, wie uns berichtet wurde, zur schwierigen Aufgabe bei Graham Stephenson – er übernahm Allan Reese’s Aufgabe des “Bad Boy’s” vom letzten Jahr ;o) – wurde die Stimmung je später es wurde, umso lockerer, lustiger und ausgelassener. Mit Nummer 9 und dem zweitjüngsten Hund ging ich ziemlich locker an den Start – um 4 Uhr ging’s los.
Aufgabe 1 (Mike Newsam – GB)
Auf einer freien grossen Wiese mit leichten Wölbungen gab es eine ‘Doppelmarkierung’, wobei wir die zweite ‘Markierung’ zuerst holen sollten. Das war auch kein Problem, Julia war etwas zu weit rechts und nicht im Wind, nahm meine Unterstützung aber gut an und beendete den ‘Retrieve’ ganz gut. Die zweite bzw. erstgefallene ‘Markierung’ hatte ich noch gut im Kopf, doch Julia hatte sie leider gar nicht sehen können, da sie bei ihr ziemlich flach geworfen wurde. Durch die Geländewölbung war die Markierung für sie nicht sichtbar und hören konnte man sie auch nicht. Das war Pech und so musste ich sie ‘handeln’ wie bei einem ‘Blind’. Sie ging etwas zu weit links Richtung Schütze, über den Zaun dahinter, konnte sich dann aber von da in den Wind arbeiten. Über den Zaun ging sie bestimmt, weil wir das in letzter Zeit immer mal wieder geübt haben; so dachte sie sicher es muss wohl auf der anderen Seite sein. ;o) Als sie das Dummy fand, brachte sie es sauber zurück und wir erhielten 15 Punkte. Es war nicht gerade ein sehr gelungener Start, aber es ging ja noch weiter.
Aufgabe 2 (Nick Coates – GB)
In einem Waldstück gab es eine beschossene ‘Markierung’ und ein beschossenes ‘Blind’, wobei die ‘Markierung’ zu erst zu arbeiten war. Irgendwie war ich unkonzentriert und hatte Julia auf das ‘Blind’ ausgerichtet anstatt die ‘Markierung’ und so musste ich sie bei der Freigabe zuerst drehen und schlecht geschickt habe ich sie auch noch. Entsprechend ging sie dann auch zu weit links und fand die eigentlich einfache ‘Markierung’ nicht und ich musste sie ‘handeln’, was sie dann gut annahm. Das ‘Blind’ danach hatte sie schnell, sie ging schön gerade den Hang hinauf und hielt die Linie. Ja das mit der ‘Markierung’ war natürlich mein Fehler und entsprechend ärgerlich – wir bekamen noch 12 Punkte.
Aufgabe 3 (Guy Matter – CH)
Zwei Schützen liefen im Wald an einem Hang oben von einer Stelle links, wo man knapp eine ‘Markierung’ sehen konnte zur anderen weiter rechts, wo es nur noch einen Schuss gab. An beiden Stellen lagen 2 Dummies, die von 2 Hunden gearbeitet wurden. Julia konnte das erste Dummy links holen und das letzte rechts. Das war alles einwandfrei, ausser beim ersten Zurückkommen machte sie einen Bogen, worauf ich sie pfeifen musste. Wir erzielten aber 19 Punkte.
Aufgabe 4 (Graham Stephenson – GB)
Da war sie also die berüchtigte Aufgabe. Es wurde eine ‘Line’ von 6 Teams aufgestellt und es gab auf der linken Seite einen ziemlich wilden ‘Drive’. Julia verfolgte das Treiben sehr gespannt und ich glaube sie wusste genau wo jedes einzelne Dummy liegt und hätte auch liebend gern einige davon apportiert. Tja, das Ganze war aber nur eine ‘Steadyness’-Übung – die wir alle gut bestanden haben – denn zu arbeiten gab es für jedes Team ein ‘Blind’ auf der rechten Seite. Die ‘Blind’s’ wurden ausgelost (Julia wollte das Los selber aus Graham’s Mütze ziehen ;o) ) und wir konnten das zweite arbeiten. Vom Treiben waren sie alle genug weit entfernt, mindestens 90° und die Dummies lagen sowieso nicht mehr. Nur die ‘Blind’s’ untereinander lagen nicht sehr weit voneinander und die Distanz war auch ziemlich lang. Julia ging schön und schnell raus, jedoch etwas zu weit rechts, dort wo der erste Hund sein ‘Blind’ holte – immerhin war auf der Seite keines mehr – und ich musste sie stoppen. Sie stoppte super! :o) Ich schickte sie links rüber, sie sollte aber nach hinten. Ich stoppte sie nochmals und dann ging sie auch links rüber, aber auch etwas nach hinten in den Wald, wo ich sie nicht mehr sehen konnte. Dann pfiff ich sie da wieder hinaus und sie kam nach einer Weile genau da raus wo auch das “Blind” war. :o) Cool – eine anspruchsvolle Aufgabe, die wir mit 16 Punkten lösten.
Aufgabe 5 (Mike Newsam/Nick Coates/Graham Stephenson/Guy Matter – GB/CH)
Zum Schluss gab es noch einen “Walk-up” mit 4 Teams, der von allen Richtern bewertet wurde. Abwechslungsweise gab es von links und rechts “Markierungen”, für jeden Hund eine. Obwohl es inzwischen schon spät war, war Julia voll konzentriert. So einen spannenden ‘Walk-up’ findet sie total aufregend und entsprechend schön arbeitet sie auch. Die ‘Markierung’, die an einem Baum runter fiel war nicht zu verfehlen. In der ‘Line’ ging sie schön am Fuss und war ruhig. Wir bekamen volle Punktzahl (20 Punkte) – ein toller Abschluss.
Wie auch letztes Jahr lag das Niveau in S-chanf mit den englischen Richtern hoch. Aber mir gefällt das und ich sehe es als Herausforderung. Zudem kann man davon gut profitieren und wenn man da mithalten kann, ist das doch eine tolle Bestätigung. Es lief zwar nicht alles so rund, wie es hätte laufen können, aber wir konnten alle Aufgaben lösen, hatten alle Dummies gefunden und ich freute mich sehr – besonders natürlich über den schönen ‘Walk-up’ am Schluss.
Ich hatte keine grossen Erwartungen bei der Rangverkündung und war einfach froh, dass wir bestanden hatten und es hatte einfach Spass gemacht dabei zu sein. Mit dem 10. Platz von 20 Teams gab es dann aber diesmal auch für uns ein “sehr gut” bei 82/100 Punkten und einen besseren Flat gab es nicht. :o)
Heute suchten wir etwas den Schatten und waren zur Abkühlung im See schwimmen….
[19. August 2012, Sven Bosshard]