Nachdem wir letzten Sonntag in Bülach den “Easter Shot&Retrieve Open Mock Trial” – gerichtet von Heike Jansky (CH), Silvia Mutter (CH) und Martin Kuse (D) – gewinnen konnten, fuhren wir gestern früh morgens in die Region Lorraine nach Xirocourt in Frankreich zum ‘Workingtest’.

Am Morgen warfen wir für die ‘Beginners- und Novice-Hunde’ Dummies. Es waren ein paar ganz gute dabei und es war spannend sie bei den Aufgaben zu beobachten. Irgendwie hatte sich das Niveau gesteigert zum letzten Jahr und war ganz gut geworden.

Am späteren Nachmittag – die Sonne schien und es wurde inzwischen ziemlich warm – waren dann wir in der ‘Open’ an der Reihe. Wir waren 8 Teilnehmer, viele aus der Schweiz, wenige aus Frankreich und Claudia aus Deutschland – es war ihr erster Start mit Duchess in der ‘Open’… aber sie war da ganz locker. ;o) Gerichtet haben Jean-Louis Martin (F) und Harald Brunet (D). Eigentlich hatte ich von Harald die knackigen Aufgaben erwartet, aber die bei Jean-Louis waren schon ziemlich anspruchsvoll. Unbeschossenes langes ‘Blind’ entlang eines Weihers und während der Hund läuft fällt ein Schuss mit ‘Markierung’ in’s Wasser! Julia wusste zwar, dass sie nicht in’s Wasser sollte, aber sie wich dann zu stark vom Wasser und somit der Linie zum ‘Blind’ ab, so dass ich sie doch Richtung Wasser – aber eben nicht in’s Wasser – ‘handeln’ mussten. Das Gelände war so uneben, dass man den Hund gut ausser Sicht verlieren konnte, wenn man ihn im falschen Moment stoppte. Es brauchte viel ‘Handling’, aber wir brachten beide Dummies rein – in der richtigen Reihenfolge! ;o) In etwa so ging’s dann auch weiter – auch bei den anderen: Kaum ein Hund nahm die “Ideallinie” an und gutes ‘Handling’ vom Hundeführer war gefragt. Die Aufgaben bei Harald waren gut lösbar, auch wenn die eine ‘Markierung’ so gut 200m weit weg fiel (mit einem Schützen der viel näher stand). “Hi, kannst du Claude, den Werfer, sehen da ganz weit hinten?” – “Hi Harald, du das ist so weit, ich kann zwar knapp erkennen, dass da jemand steht, aber ob das jetzt Claude ist, kann ich dir nun wirklich nicht sagen.” ;o) Zum Schluss gab es dann noch einen schönen ‘Walk-up’ – als die Sonne schon etwas tiefer am Horizont stand.

Es war cool die schwierigen Aufgaben mit Julia zu lösen. Sie lässt sich inzwischen wirklich zuverlässig ‘handeln’ ohne ihre Selbständigkeit dabei zu verlieren – das macht richtig Spass.

Na ja, es gibt eben die einfach guten Hunde und die wunderbaren. Die “einfach guten” machen zwar immer alles richtig, aber die “wunderbaren” machen es spannend, bringen das Dummy oder den Vogel auch in schier aussichtslosen Situationen noch nach Hause und lassen einem stolz sein auf das Kämpfen, Dranbleiben und schweissen einem als Team zusammen.

Apropos: Claudia und Duchess mussten um das letzte Dummy beim ‘Walk-up’ lange kämpfen, da es nahe am ‘Suchengebiet’ der vorherigen Aufgabe fiel. Aber Claudia gab nicht auf, kämpfte bis zum Schluss – und sie holten das letzte Dummy rein! 4. Platz – well done!

Julia und ich erreichten den 3. Platz. Es war ein toller Tag in schöner, lustiger Atmosphäre.

(Das Titelbild ist von einem Training letzten Sommer, von Luana Tonoli.)

[13. März 2015, Sven Bosshard]